Funktion und Zusammensetzung von Schmierstoffen

Funktion und Zusammensetzung von Schmierstoffen

Schmierstoffe in Kraftfahrzeugen (sowie in industriellen Maschinen) dienen vorrangig der Reduktion von Reibung und Verschleiß infolge von mechanischem Kontakt und Wärme. Reibung ist die Kraft, die entgegen der Bewegung an zwei Oberflächen wirkt. Verschleiß hingegen sind die Änderungen, die aufgrund von Abrieb durch mechanischen Kontakt sowie durch chemisch-physikalische Vorgänge infolge von reibungsbedingter Wärme an einer Oberfläche auftreten.

Ein Schmierstoff ist eine ausgewogene Mischung verschiedener Komponenten. Die Zusammensetzung dieser Mischung, d. h. die Rezeptur, nach der eine Produktionsanlage (Mischstation) das Schmieröl mischt, wird auch als „Formulierung" bezeichnet. Die Formulierung eines Schmierstoffs besteht aus Grundölen und Zusätzen (Additiven), die in der Mischung die Gebrauchseigenschaften bestimmen, sowohl bezüglich Leistung, als auch Haltbarkeit.

Die Qualität des Schmieröls hängt üblicherweise von der Qualität des verwendeten Grundöls ab. Diese Öle werden wie folgt klassifiziert:

  • Mineralöle: Destillationsprodukte bei der Raffination von Rohöl
  • Synthetische Öle: Produkte, die physikalisch/chemisch weiterverarbeitet wurden

Verglichen mit mineralischen Grundölen besitzen synthetische Grundöle folgende Eigenschaften:

  • Geringere Verdampfungseigenschaften bei vergleichbarem Viskositätsgrad (was zu einem niedrigeren Verbrauch führt)
  • höherer Viskositätsindex (breiterer Temperaturbereich)
  • höhere chemische Stabilität bei hohen Temperaturen (längere Nutzungsdauer)

Die Verwendung von synthetischen Grundölen in der Formulierung eines Schmierstoffs wird im Allgemeinen durch die Anforderungen des Herstellers (bzgl. Verdampfungseigenschaften, Viskosität, Wechselintervalle), ökologische Aspekte (nicht toxisch, biologische Abbaubarkeit) oder durch Marketinganforderungen (synthetisches Öl = Hightech-Öl) definiert.

 


Last updated on 27/02/13